Anna, sing mir das Lied vom Tod
n-tv
Plötzlich entdecken alle, dass Künstler wie Netrebko und Ex-Politiker wie Gazprom-Gerd sehr nah am russischen Zaren waren. Was macht man nun mit diesen Leuten? Unser Kolumnist hat eine Idee, die er mit dem Warnhinweis versieht, dass es sich um ein Hirngespinst handelt.
Da ich - die Angabe lässt sich nicht unabhängig überprüfen, aber glauben Sie es mir einfach - ein tadelloser Sehr-Gutmensch bin, mache ich mir natürlich Gedanken, was ich als Normalsterblicher tun kann gegen diesen mörderischen Irrsinn, den der Moskauer Größenwahn in die Welt gebracht hat. Ich bin ratlos. Für meine Wohnung habe ich schon vor Jahren Hausverbot für alle Diktatoren verhängt. In meinen Saustall lasse ich kein Schwein. Mit anderen Worten: Ich bekenne mich zu meiner Ohnmacht.
Ich denke darüber nach, welches Ausmaß an Sarkasmus und Zynismus in Zeiten, in denen vom Roten Stern mehr Gefahr ausgeht als vom Genderstern, gestattet ist. Darf ich Karl Lauterbach als Kriegsverlierer bezeichnen, weil seine TV-Auftritte radikal abgenommen haben und ihn niemand fragt, ob er den Ukrainern in den U-Bahnschächten rät, (Gas-)Masken zu tragen? Nein, das darf ich nicht, das geht zu weit.
Also worüber schreibe ich dann? Vielleicht über das neue Wir-Gefühl, das nun vor allem die erzeugen wollen, die Zar Wladimir den Schreckhaften jahrelang die Treue hielten und ihr individuelles Versagen durch Kollektivierung verschwinden lassen möchten. "Wir haben uns alle getäuscht", sagen jetzt alle, die sich gerne täuschen ließen, weil ihnen Geld von Zar Wladimir dem Schreckhaften nicht genug stank.
Die Freigabe von Cannabis in Deutschland wird bejubelt - aber auch kritisch gesehen. Eine internationale Studie bestätigt nun einen starken Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum bei Jugendlichen und der Entwicklung von Psychosen: Ihr Risiko, eine psychotische Störung zu entwickeln, sei 11-mal höher.