Anleger setzen auf widerstandsfähige Wirtschaft
n-tv
Der US-Arbeitsmarktbericht für Juni fällt besser aus als erwartet. An der Wall Street hält sich dennoch die Sorge vor weiteren Zinsanhebungen. Einem Medienbericht zufolge ist Elon Musk unzufrieden mit Auskünften von Twitter - die Aktie rutscht ab.
Die US-Börsen haben sich auf einem schmalen Grat zwischen Konjunkturzuversicht und Rezessionssorgen bewegt. Hintergrund war der deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Juni. Einerseits zeigte er keine negativen Folgen auf die schon erfolgten Zinserhöhungen und sprach somit für eine starke Konjunktur, anderseits befeuerte er die Sorgen vor weiter aggressiven Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, die zuvor bereits von einem überhitzten Arbeitsmarkt sprach. Stark steigende Zinsen könnten aber nicht nur das Wachstum verlangsamen, sondern auch in eine Rezession münden, so die Befürchtung an den Finanzmärkten.
Im Handelsverlauf gewannen aber die Optimisten die Oberhand, die darauf setzen, dass am Ende eine weiche Landung möglich sein wird. "Das gibt der Fed etwas mehr Zuversicht, dass sie aggressiver vorgehen kann, ohne den Arbeitsmarkt ernsthaft zu schädigen", kommentierte Anlageexpertin Mona Mahajan von Edward Jones, ergänzte aber: "An irgendeinem Punkt wird es die Konjunktur treffen."
Nach Abgaben im Eröffnungsgeschäft drehten die Indizes zum Mittag nach oben und verteidigten kleine Gewinne zumindest bis kurz vor dem Handelsende. Die Konjunkturzuversicht schlug auch am Ölmarkt durch, die Ölpreise stiegen um rund 2 Prozent.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.