Anleger bangen nach Green-City-Pleite um 250 Millionen Euro
Süddeutsche Zeitung
Im Januar stellte die Green City AG einen Insolvenzantrag. Die Geschäfte sollen zunächst weiterlaufen. Doch vor allem Inhaber von nachrangigen Anleihen müssen sich auf hohe Verluste gefasst machen.
Grüne Investments liegen seit vielen Jahren im Trend. Immer mehr Menschen wollen bei der Geldanlage Gutes tun und Geld verdienen. Nicht immer geht das für Anleger glücklich aus. So manche Solarfirma, Biogasfabrik oder Windkraftanlage ist in den vergangenen Jahren pleite gegangen.
Nun hat es auch ein Münchner Unternehmen erwischt: Im Januar stellte die Green City AG wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Insolvenzantrag. Das Unternehmen bietet Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Anlagen für erneuerbare Energien an. Die GCE Kraftwerkspark I GmbH, eine Tochtergesellschaft der Green City AG, stellte am 21. Januar ebenfalls einen Insolvenzantrag.
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Inzwischen hat das Amtsgericht München den Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Nach Angaben eines Anwalts müssen Anleger um rund 250 Millionen Euro bangen.
Ein Team um Bierbach prüft nun die wirtschaftliche Lage der Green City AG und aller zur Unternehmensgruppe gehörenden Gesellschaften - es sind mindestens 55. Das operative Geschäft sowie die Planung und Umsetzung von Projekten in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraftanlagen sollen erst einmal weiterlaufen. Derzeit baut das Unternehmen in Deutschland vier Anlagen mit insgesamt knapp 40 Megawatt Leistung. Die rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zunächst weiter beschäftigt, ihre Gehälter sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende März gesichert.