
Angeklingelter Fury blamiert sich trotz Sieg gegen Ngannou
n-tv
Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury gewinnt den Showkampf gegen Francis Ngannou trotz eines Niederschlags nach Punkten. Der Brite hatte im Duell mit dem früheren UFC-Fighter, der von Box-Legende Mike Tyson trainiert wurde, unerwartet große Probleme.
Brot und Spiele in einer neuen Dimension: Der Showkampf zwischen Box-Superstar Tyson Fury und dem früheren UFC-Star Francis Ngannou in der saudischen Hauptstadt Riad ist an Gigantismus kaum zu toppen. In Massen war die Weltelite des Sports in die Kingdom-Arena geströmt. Der portugiesische Ronaldo war da, der brasilianische ebenfalls. Auch Promis aus der Unterhaltungswelt waren zuhauf am Ring, etwa Rapper Eminem oder Kanye West, um sich das gehypte Duell um den Titel "baddest man of the planet" anzuschauen. Den Kampf nach zehn wilden Runden gewann zwar der Boxer Fury hauchdünn nach Entscheidung der Kampfrichter (96:93, 95:94, 94:95), den Titel als "bösester Mann der Welt" verdiente sich indes Ngannou.
Im Netz wurde das Urteil heftig diskutiert. Viele User sprachen gar von einem Skandal. Fury war als absoluter Favorit in das ungleiche Duell gegangen, im Vorfeld sprach der 35-Jährige davon, sein Gesicht im Falle einer Niederlage "nie wieder in der Öffentlichkeit zeigen zu können." Der Franko-Kameruner Ngannou hatte zuvor nie nach herkömmlichen Boxregeln gekämpft - und in Riad alle mehr als nur überrascht.
"Dieser Sieg ist eine Blamage für Fury", urteilt ntv.de-Boxanalyst Martin Armbruster. Der 35 Jahre alte Brite, der ein vorzüglicher Kämpfer und ein noch größeres Großmaul ist, bekam gegen seinen ungewöhnlichen Gegner kaum was auf die Kette. In der dritten Runde wurde der bislang noch ungeschlagene Fury mit einem linken Haken sogar niedergestreckt, konnte sich aber davon erholen. Fast schon eine Sensation. Denn niemand hatte im Vorfeld gedacht, dass der seit langer Zeit inaktive UFC-Kämpfer auch nur den Hauch einer Chance haben würde. Im Ring geschah nun aber das Gegenteil. "Ngannou hat Angst und Schrecken verbreitet. Es ist ein absoluter Prestigesieg für ihn. Den Titel als bösester Mann des Planeten hat er definitiv gewonnen. Als in der achten Runde erneut eine Linke bei Fury anklingelte, da habe ich Angst bei ihm gesehen."
