
Angeklagter Palliativmediziner schweigt vor Gericht
n-tv
Als Palliativarzt verabreicht Johannes M. nach Überzeugung der Anklage Patienten einen tödlichen Medikamentencocktail - die in Rede stehende Zahl der Opfer könnte noch weitaus höher liegen. Im Laufe des nun gestarteten Prozesses muss die Wahrheitsfindung ohne Mitwirkung des Mediziners gelingen.
Der wegen 15-fachen Mordes angeklagte Palliativarzt wird sich zunächst vor dem Landgericht Berlin nicht äußern. Das erklärte sein Verteidiger Christoph Stoll. Der Prozess begann unter großem Medien- und Publikumsandrang. Der 40-jährige Johannes M. soll 15 Patienten im Zeitraum von September 2021 bis Juli 2024 getötet haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft dem deutschen Arzt Mord aus Heimtücke und sonstigen niedrigen Beweggründen vor. Die möglichen genauen Motive des Mannes liegen im Dunkeln.
"Ohne medizinische Indikation und ohne deren Wissen und Zustimmung" soll er zwölf Frauen und drei Männern jeweils ein "tödliches Gemisch verschiedener Medikamente" verabreicht haben. Als erstes und jüngstes Opfer nennt die Anklage eine 25-Jährige, als ältestes eine 94 Jahre alte Frau. Parallel zum Prozess prüft die Staatsanwaltschaft Dutzende Verdachtsfälle.
