
Angeklagter belastet Ex-VW-Chef Winterkorn
n-tv
Dass der ehemalige VW-Chef beim Prozess um den Diesel-Skandal nicht anwesend ist, stößt auf scharfe Kritik. "Es ist so, dass der Hauptverantwortliche Dr. Winterkorn verschont wird", sagt ein Angeklagter. Der Ex-Ingenieur gesteht Fehler ein - sein damaliger Chef hingegen streitet ein Fehlverhalten bislang ab.
Der Betrugsprozess zur VW-Dieselaffäre ist gerade einmal zwei Tage alt - doch einer der Mitangeklagten teilt schon heftig gegen die frühere Chefetage aus. Er selbst habe Fehler begangen und es auch versäumt, "rechtzeitig aus diesem Projekt auszusteigen", sagte ein ehemaliger Abgastechnik-Ingenieur vor dem Braunschweiger Landgericht. Die Hauptverantwortung für die mutmaßlich jahrelange Vertuschung schob er jedoch dem Topmanagement zu - namentlich Ex-Konzernchef Martin Winterkorn sowie dem Ex-Entwicklungschef der Kernmarke Volkswagen. Letzterer steht ebenfalls vor Gericht.
Unklar ist, ob der Prozess wie geplant fortgesetzt werden kann. Bis Ende September will das Oberlandesgericht nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Abtrennung des Verfahrensabschnitts zu Winterkorn entscheiden, ob es zunächst ohne diesen weitergehen kann oder ob er von Anfang an dabei sein muss. Das fordern auch einige Verteidiger. Der öffentliche Teil im Gerichtssaal müsste dann womöglich von vorn beginnen.
