
Angeklagter Arzt: "Ich habe niemals Infusionsbeutel vergiftet"
n-tv
In Frankreich soll ein Anästhesist 30 Patienten vergiftet haben, zwölf von ihnen überleben nicht. Vor Gericht weist der Mediziner alle Vorwürfe zurück. Er sei Opfer eines Ärzte-Komplotts, gibt der Angeklagte zu Protokoll.
Als eine 36-jährige Mutter 2017 bei einer Routineoperation in Ostfrankreich einen Herzstillstand erleidet, nur mit Mühe wiederbelebt wird und tagelang im künstlichen Koma liegt, ergibt sich nach der Untersuchung des OP-Materials ein schwerwiegender Verdacht. Einer der verwendeten Infusionsbeutel ist durchstochen worden und darin befindet sich eine hundertfach erhöhte und lebensbedrohliche Dosis an Kalium.
Als die Ermittlungen ausgeweitet werden, kommen zahlreiche ähnliche Fälle potenzieller Vergiftungen ans Tageslicht. Und ein an der Klinik tätiger Anästhesie-Arzt wird unter Tatverdacht festgenommen. Gegen den 53 Jahre alten Arzt hat vor dem Schwurgericht im ostfranzösischen Besançon nun der Prozess begonnen. Nach achtjährigen Ermittlungen ist der Mediziner angeklagt, 30 Patienten vergiftet und 12 davon getötet zu haben.
