
Anführer der "Oath Keepers" angeklagt
DW
Nach der Erstürmung des Kapitols in Washington vor gut einem Jahr muss sich Stewart Rhodes, einer der Rädelsführer, wegen "aufrührerischer Verschwörung" vor Gericht verantworten. Die Strafe könnte hart ausfallen.
Wie das US-Justizministerium mitteilte, wurde der Gründer und Anführer der rechtsextremistischen Bewegung "Oath Keepers", Stewart Rhodes, am Donnerstagmorgen (Ortszeit) im Bundesstaat Texas festgenommen. Ihm und zehn weiteren Mitgliedern der Gruppe werde "aufrührerische Verschwörung" vorgeworfen. Der juristische Begriff umfasst unter anderem den Versuch, die US-Regierung mit Gewalt zu stürzen.
Für Rhodes sei es die erste Anklage im Zusammenhang mit der Attacke auf das Kapitol, so das Ministerium, das auch für Strafverfolgung zuständig ist. Mehrere andere Mitglieder seien zuvor bereits wegen anderer Punkte angeklagt worden.
Der 56-jährige Rhodes war vor einem Jahr nicht in das Kapitol eingedrungen. Ihm wird aber vorgeworfen, dazu beigetragen zu haben, die Gewalt in Gang gebracht zu haben, wegen der die Beglaubigung des Wahlsiegs von Joe Biden unterbrochen werden musste.
So soll Rhodes gemeinsam mit den Mitangeklagten ein Komplott geschmiedet haben mit dem Ziel, den Machtwechsel nach der Präsidentschaftswahl mit Gewalt zu verhindern. Dazu hätten sie unter anderem die Anreise nach Washington geplant, Waffen und paramilitärische Ausrüstung organisiert und vorab Trainings für Kampftechniken auf die Beine gestellt.
Mehrere der Angeklagten seien selbst in das Kapitol eingedrungen, andere hätten sich außerhalb des Kongresssitzes und teils außerhalb der Stadt um weitere Koordinierung gekümmert. Für "aufrührerische Verschwörung" könne eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft verhängt werden, hieß es weiter.
