
Amtsärzte-Chef schlägt Alarm wegen Lockerungen
n-tv
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf neue Höchstwerte, die Corona-Maßnahmen werden trotzdem zurückgefahren. Für Johannes Nießen, Chef der Amtsärzte, ist das unverständlich. Denn trotz Lockerungen müssen die Gesundheitsämter weiter Kontaktnachverfolgung, Quarantäne und Isolation überwachen.
Die Lage in den Gesundheitsämtern ist angesichts von Corona-Infektionszahlen auf Rekordniveau weiterhin sehr angespannt. Bei den Kapazitäten für die Erfassung gebe es "keine Luft mehr nach oben", betonte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen. Die Arbeitsbelastung sei enorm hoch.
Nießen, der Leiter des Gesundheitsamts Köln und Mitglied im Expertenrat der Bundesregierung ist, zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung: Einerseits werde signalisiert, dass die Omikron-Variante weniger schwere Verläufe verursache, und es werde "gegen den Expertenrat bei höchsten Infektionszahlen" gelockert. Andererseits solle es weiter Kontaktpersonenmanagement, Quarantäne und Isolation "wie am Beginn der Pandemie und ohne Impfschutz" geben.
