Aluminium in der Tasse: Nur zwei Grüntees sind "gut"
RTL
Stiftung Warentest hat 27 Grüntees und Matchapulver auf Schadstoffe geprüft. In allen steckte das Leichtmetall Aluminium - bei manchen deutlich zu viel.
Viele wissen Grüntee als schonende Alternative zu Kaffee zu schätzen, die sanft wach macht. Zusätzlich zu diesem Effekt und seinem frischen Geschmack werden dem Getränk auch viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen: Einer Langzeitstudie zufolge senkt regelmäßiges Trinken von grünem Tee sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nebenbei soll er noch Krebs vorbeugen, Karies abwehren und beim Abnehmen helfen. Doch Stiftung Warentest hat in einer neuen Untersuchung zum Teil bedenkliche Schadstoffe in 24 Grüntees zum Aufbrühen sowie drei Matcha-Pulvern (gemahlenem Grüntee) entdeckt.
Untersucht wurden die Tees beispielsweise auf Pestizide, Pflanzengifte und Aluminium. Nur zwei Produkte schneiden rundum gut ab und sind damit Testsieger: der lose "China Gunpowder" von Tee Gschwendner für 4,50 Euro je 100 Gramm und der "Grüne Beuteltee" von Rewe Bio (4,95 Euro) - beide mit Biosiegel.
Dass es nicht mehr sind, liegt hauptsächlich an Aluminium. Die Teepflanze Camellia sinensis, aus der grüner Tee hergestellt wird, nimmt es aus dem Boden auf. Je nach Anbaugebiet enthält die Erde mal mehr, mal weniger von dem Leichtmetall. Ältere Teeblätter haben in der Regel mehr Aluminium gespeichert als jüngere. Hohe Gehalte könnten auf Dauer etwa Nerven, Nieren und Knochen schaden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat deshalb die wöchentliche Aufnahmemenge auf ein Milligramm pro Kilo Körpergewicht beschränkt. Auch der beste grüne Tee und der beste Matcha enthalten von Natur aus etwas Aluminium.
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Über versehentlich mitgeerntete Beikräuter können Pyrrolizindinalkaloide zwischen die Teeblätter geraten. Diese Pflanzengifte gelten als leberschädigend und möglicherweise krebserregend. Die Teebranche hat inzwischen einiges unternommen, um diese Alkaloide aus dem Tee zu halten. Im Vergleich zu 2015 haben die Tester eine Verbesserung festgestellt. Im Schadstofftest wurde immerhin auch kein Tee schlechter als "ausreichend" bewertet.
Mit dem Gesamturteil "ausreichend" wurden der "Fair Bio-Grüner Tee" von Aldi Nord, der "Teekanne Feinster Grüner Tee" und der "Bio Matcha Tee" von dmBio Testverlierer. Bei ihnen wurden vor allem erhöhte Konzentrationen von Aluminium nachgewiesen; sie sollten deshalb nur in Maßen getrunken werden. (xwi/rka)
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