
Als ein deutsches Schlitzohr den amerikanischen Fußball austrickste
n-tv
In diesen Tagen wird wieder einmal der "Deadline Day" zelebriert. Und tatsächlich spielen sich auf den letzten Metern stets tolle Transfergeschichten ab. Schon vor knapp 45 Jahren zeigt ein beliebter deutscher Spieler, wie verrückt es auf dem Transfermarkt zugehen kann.
Die Fans in Deutschland liebten in den 1970er-Jahren ihren Willi - den eigentlich alle nur "Ente" nannten. Willi Lippens hatten sie damals den Spitznamen wegen seines Watschelgangs verpasst. Und als der halbe Holländer eines Tages bei Markus Lanz in der Talkshow saß, gab er zu, dass er tatsächlich "Plattfüße" habe, denn, so Lippens zum lachenden Moderator: "Haben Sie in Holland schon einmal einen Berg gesehen? Man hat alle Hügel platt getreten." Das ist Lippens, der, wie er sich selbst nennt, größte "Ententainer" aller Zeiten!
Ein Mann, der nie um einen Spruch und eine irre Aktion verlegen war. Da war es nur zu verständlich, dass er eines Tages seine Fußballkunst auch einmal im Land der unbegrenzten Möglichkeiten präsentieren wollte. Und so sagte Lippens, damals noch bei Borussia Dortmund aktiv, voller Schalk und Überzeugung: "Ich geh’ jetzt nach Amerika, denn da gibt es noch einige Verteidiger, denen ich noch keine Knoten in die Beine gespielt habe." Gesagt, getan! Und tatsächlich: Die Kombination "Ente" Lippens und USA klappte gleich auf Anhieb ganz wunderbar.
Die Amerikaner liebten sein beeindruckendes Showtalent: "Wenn ich mich mal auf den Ball setze und dem Gegner zuwinke, ist hier Karneval!" Und so präsentierte der Junge aus dem Ruhrgebiet bei den Dallas Tornados die ganze Palette seines Repertoires. Eine seiner beliebtesten Einlagen war das Ballstoppen mit dem Hintern. Das kam riesig an! Und Lippens erwiderte im Gegenzug die Zuneigung der Amerikaner. Schon nach kurzer Zeit war die "Ente" von seiner neuen Heimat restlos begeistert: "Jetzt weiß ich auch, warum Dick und Doof aus Amerika kamen."
