Als Bayern drakonische Strafen für Impfgegner verhängte
Süddeutsche Zeitung
Als erster Staat der Welt führte Bayern 1807 eine Pockenschutzimpfung ein. Wer der königlichen Verordnung nicht folgte, wurde kräftig zur Kasse gebeten. Der Bericht eines Arztes zeigt: Die Argumente der Impfverweigerer haben sich kaum geändert.
Es wäre interessant, diesen Mann mit seiner klaren Haltung einmal in den Talkshows von Lanz, Maischberger und Illner zu erleben. Die Rede ist von dem Arzt Martin Schmid, den die Impfverweigerer in seiner bayerischen Heimat sehr verdrießen und der dazu eine klare Meinung vertritt. Er nennt viele Gründe, warum sich die Menschen nicht impfen lassen. Etwa die traditionelle Abneigung in der Bevölkerung gegen alles, was neu ist. Dazu geselle sich die Besorgnis der Eltern, die geimpften Kinder könnten in der Folge eine andere Krankheit erleiden. Nicht zuletzt führt Schmid die schwache Impfquote auf die Bosheit übelgesinnter Menschen zurück, die die abgeschmacktesten Berichte über das Impfen und etwaige Unglücksfälle ausstreuten. Mit Verwunderung verweist er auch noch auf die irrigen Ansichten mancher Ärzte über die negativen Folgen einer Schutzimpfung.
