Alles Banane
Frankfurter Rundschau
Stürmer Alvaro Morata wird durch seinen verschossenen Elfmeter zum tragischen Helden Spaniens – und einmal mehr zur Hassfigur.
Gegen Giorgio Chiellini zu spielen, hat Alvaro Morata einmal erzählt, sei, als würde man mit einem Gorilla in einen Käfig gesperrt und müsse versuchen, ihm sein Futter zu klauen. Am Dienstagabend, im Londoner Wembley-Stadion, stand keine Banane auf dem Spiel, sondern ein Finale bei der Fußball-Europameisterschaft. Und ausgerechnet Morata war drauf und dran, seinem unverwüstlichen Teamkollegen von Juventus Turin den großen Traum zu entreißen. Er war es, der dem Verteidiger entkommen war, zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, und den 1:1-Ausgleich für Spanien erzielte gegen Italien, als nur noch wenige daran glaubten. Ein superlässiger Abschluss, fluffig-flach neben den Torpfosten. Und er war es, der später dann, als das Spiel im ultimativen Drama des Elfmeterschießens gestrandet war, den großen Druck des Verwandelnmüssens an die Italiener hätte weitergeben können mit einem erfolgreichen Schuss. Doch Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma parierte. Sekunden später stand Morata als gebrochene Figur an der Mittellinie, während Jorginho den Ball ins Tor und Italien ins Endspiel beförderte, superlässig, fluffig-flach, neben den Torpfosten. Das Schicksal ist eine Banane. Krumm und schnell braun werdend.More Related News