
Alle sollen eine Stunde lang Vögel zählen
n-tv
Wie steht es derzeit um die Vogelwelt? Und welche Folgen haben das "Mastjahr" 2022 und der recht milde Winter? Um das herauszufinden, kann jeder helfen und mitzählen: Am Freitag startet mit der "Stunde der Wintervögel" wieder die laut NABU größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands.
Sind in diesem Winter weniger Vögel an den Futterhäusern unterwegs, weil sie in der Natur ausreichend Nahrung finden? Das sollen Bürgerinnen und Bürger vom 6. bis 8. Januar wieder bei der "Stunde der Wintervögel" beobachten. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) im bayerischen Hilpoltstein und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Berlin rufen in diesem Jahr erneut zu der nach ihren Angaben größten wissenschaftlichen Mitmachaktion Deutschlands auf.
Mehr als 176.000 Menschen hatten sich nach NABU-Angaben im vergangenen Jahr beteiligt und dabei am häufigsten Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise gesichtet. Spannend sei die Frage, ob es in diesem Jahr weniger Betrieb am Futterhaus gebe, sagt die LBV-Biologin Angelika Nelson. "Bei den milden Temperaturen, ohne Frost und Schnee, finden viele Arten möglicherweise genug Nahrung in der Natur."
Außerdem sei das vergangene Jahr ein Mastjahr gewesen, in dem die Bäume besonders viele Eicheln, Bucheckern und Fichtensamen gebildet hätten, sagt die Expertin. "Für Waldvögel wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buchfink gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss, die den hungrigen Schnäbeln als energiereiche Nahrung dienen." In den vergangenen Jahren habe sich bereits gezeigt, dass sich in milden Wintern weniger Vögel an den Futterstellen bedienten. Für längerfristige Trends seien aber auch diese Beobachtungen wichtig.