All you need is Lars
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Wenn Ulrich Tukur - oder besser Felix Murot - am Sonntagabend ermittelt, dreht es sich danach zumeist um die vertrackte Geschichte, ungewöhnliche Perspektiven, ums Metaphysische im Krimiformat. All das gerät auch diesmal unterhaltsam. Der Hingucker jedoch ist ein anderer. Mal wieder.
Am liebsten würde man an so einem Drehtag mal Mäuschen spielen. Das Team ist "on location", wie es so schön heißt. Kameras in Position, alles auf Anfang. Licht, Ton, letzte Anweisungen. Was sagt der Regisseur, in diesem Fall Rainer Kaufmann, dann wohl so als finales Briefing, bevor gedreht wird: "Gib' uns den Lars"? "Mach' den Eidinger"? Ach, man weiß es nicht. Ist natürlich auch Nonsens, naives Ansinnen aus Sicht eines Amateurs. Dennoch: Kaum kommt der Eidinger ins Bild, wird es traditionell, nun, wie soll man sagen … besonders, eigenwillig, exaltiert. Unique, um es mal postmodern auszudrücken.
Ist natürlich mal wieder eine Sache des "Tatort"-Timings, dass einige Zuschauer das Gefühl haben, Lars Eidinger mittlerweile öfter zu sehen als die eigene Omma. Der finale Schuss im letzten Fall aus Kiel ist kaum verhallt, der stille Gast blutüberströmt - und fortan für immer still - aufs Parkett geknallt, da gibt Lars Eidinger nur wenige Wochen später das Stehaufmännchen. Duplizität der Ereignisse: In "Borowski und der gute Mensch" hatte Eidinger alias Kai Korthals zum Auftakt Theater gespielt, in seiner Knastmimen-Truppen eine Probe zum Gefängnisausbruch genutzt. Und auch diesmal befindet sich Eidinger zum Entrée, in seiner Rolle als Paul Muthesius, auf einer Bühne wieder. Er gibt einen prallen Monolog übers Leben, übers Denken, die Hoffnung, das Verderben zum Besten.
Seit einem halben Jahrhundert steht Roland Kaiser nun schon auf der Bühne. Das feiert der 72-Jährige natürlich im Rahmen einer Tour, die ihn sowohl an Orte wie Bad Segeberg und Iffezheim, aber auch nach Hamburg, München, Köln und Berlin bringt. Im Interview mit ntv.de verrät der Schlagerstar, was ihn jung hält und wie sehr ihn die aktuelle Nachrichtenlage rund um Rechtsruck und wachsenden Antisemitismus beunruhigt.
Ein Roman vom Autoren-Duo Hajo Schumacher und Michael Meisheit? Das verspricht spannende Unterhaltung. War der eine doch mal so eine Art Lauf-Papst ("Achim Achilles") und der andere ein begnadeter Sofa-Hocker. Nun, was soll man sagen, der eine läuft nicht mehr so viel, der andere hat ein bisschen angefangen, aber bei beiden läuft es grundsätzlich rund in ihren sonstigen Karrieren als Journalist (Schumacher, Chefkolumnist bei Funke) oder Drehbuchautor (Meisheit, "Lindenstraßen"-Papst). Ihre Hauptfigur, Peer Pedes, Ermittler beim Berliner LKA und war mal ein begabter Marathonläufer. Von Kindheit an auf Sieg getrimmt, von Mutti mit Leckereien versorgt, als Erwachsener ein bisschen desillusioniert. Dennoch voller Tatendrang und bereit, die Extra-Meile wieder in Angriff zu nehmen. Vor allem, als der verhasste Kollege und Klugscheißer Koslowski seine alten Rekorde bricht, da hinkt Pedes' Ego ordentlich hinterher. Er startet sein Training, doch gleich bei seinem ersten, quälend langem Trainingslauf, holt ihn nicht nur das Leben, sondern vor allem der Job, ein: Von der Oberbaumbrücke baumelt die Leiche eines Mannes - mit Laufschuhen. Die Ermittlungen beginnen, jetzt ist Tempo gefragt. Etwas, das ihm liegt - wenn der Mörder, oder die Mörderin?, ihm nicht nur immer schon ein, zwei Laufschuhlängen voraus wären. Denn es werden noch mehr Leichen seinen Weg pflastern und Pedes muss auf einmal ganz viele Bälle jonglieren: Job, Beziehung und Nachtleben. Mit dem eines Teil des Autoren-Duos Achilles hat ntv.de gesprochen: Hajo Schumacher über Tempo, Eleganz beim Laufen und gerissene Hosengummis.
Es sind verstörende Szenen: Ein Überwachungsvideo soll zeigen, wie Sean "Diddy" Combs in einem Hotelflur seine damalige Freundin verprügelt. Im Internet werden Rufe nach einer Strafe für den Rapper laut. Juristisch kann er jedoch nicht belangt werden, erklärt nun die Staatsanwaltschaft von Los Angeles.
Schulen werden zu Umerziehungslagern, Nachbarn zu Spitzeln, das eigene Zuhause zu einem Ort der Angst: In "Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung" erzählt der uigurische Lyriker Tahir Hamut Izgil von Chinas Verfolgung, von der Zerstörung seiner Heimat - und davon, wie ihm die Flucht vor den Unterdrückern gelang.