
Aiwanger bittet um Entschuldigung - Kein Rücktritt
n-tv
Kurzfristig lädt Wirtschaftsminister Aiwanger zu einem Pressestatement ein. Das ist dann auch nach wenigen Minuten vorbei. Freie-Wähler-Chef Aiwanger entschuldigt sich zwar für verletzte Gefühle, greift jedoch seine Kritik scharf an - und will offenbar in Amt und Würden bleiben.
Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger hat sich in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten entschuldigt. Er bereue zutiefst, wenn er durch sein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen ihn aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe, sagte Aiwanger in München.
"Ich habe das Pamphlet nicht verfasst", so Aiwanger. "Ich distanziere mich in jeder Form von dem ekelhaften Inhalt." Er wiederholte, er sei "nie ein Antisemit" und "nie ein Menschenfeind" gewesen. Diese Vorwürfe hätten ihn erschreckt. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals den Hitlergruß gezeigt zu haben, ich habe keine Hitlerreden vor dem Spiegel einstudiert", sagte Aiwanger mit Blick auf Medienberichte. Er habe als Jugendlicher "auch Fehler gemacht". Er bereue es zutiefst, wenn er durch sein Verhalten bezüglich des Flugblattes oder "weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe". Er könne solche Vorwürfe "wie menschenfeindliche Witze" aus seiner Erinnerung "weder vollständig dementieren noch bestätigen", sagte der Vizeministerpräsident. Sollte dies geschehen sein, so entschuldige er sich dafür "in aller Form".
Es sei jedoch nicht akzeptabel, dass diese Verfehlungen jetzt in einer politischen Kampagne gegen ihn und seine Partei instrumentalisiert würden, führte Aiwanger weiter aus. "Ich habe den Eindruck, ich soll politisch und persönlich fertig gemacht werden." Von einem möglichen Rücktritt war in seinem kurzen Statement keine Rede.
