
Airbus muss mit "Segelfliegern" auf Zulieferer warten
n-tv
60 Flugzeuge würde Airbus gerne fertigstellen. Doch dem französisch-deutschen Konzern sind die Hände gebunden: Die Zulieferfirmen kommen bei der Produktion der Triebwerke nicht hinterher. Nichtsdestotrotz können sich die Geschäftszahlen des Flugzeugbauers sehen lassen.
Bei Airbus warten zurzeit so viele fabrikneue Flugzeuge auf ihre Triebwerke wie nie - doch die Zulieferer kommen nicht hinterher. "Ende Juni hatten wir 60 'Segelflieger'. Uns fehlen 60 Triebwerke", sagte Vorstandschef Guillaume Faury in Toulouse. So viele seien es zuletzt 2018 gewesen. Deshalb habe Airbus im ersten Halbjahr nur 306 Flugzeuge ausliefern können, 17 weniger als ein Jahr zuvor. Bis zum Jahresende will der französisch-deutsche Konzern aber wie geplant 820 Maschinen bauen, das wären sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Als Segelflieger ("glider") werden im Branchenjargon Verkehrsflugzeuge ohne Motoren bezeichnet.
Hatte zunächst nur einer der beiden Triebwerkslieferanten, das CFM-Konsortium aus GE und Safran, Lieferschwierigkeiten, sei inzwischen auch der zweite, Pratt & Whitney, betroffen, sagte Faury - auch wenn der Großteil weiter auf CFM entfalle. "Pratt & Whitney produziert mit hoher Schlagzahl", habe aber unter einem Streik gelitten. Der US-Konzern arbeitet bei Triebwerken für die Airbus-Baureihe A320 mit der Münchner MTU zusammen. Der Airbus-Chef zeigte sich zuversichtlich, den Rückstand im zweiten Halbjahr aufzuholen. Das hätten die Lieferanten fest zugesagt. "Ich zähle darauf, dass sie das tun, was sie versprochen haben", sagte er.
