
AfD setzt alle Hoffnungen auf "heißen Herbst"
n-tv
Die AfD steckt in der Krise, doch wenn die Bürger wegen hoher Gaspreise frieren, will die Partei für einen heißen Herbst sorgen. Teile der Linken liebäugeln ebenfalls mit einer Wiederbelebung von "Montagsdemos". Thüringens Landeschef Ramelow gehört nicht dazu.
Die AfD will vom kommenden Monat an ihren Protest gegen die Bundesregierung auf die Straßen tragen. Am 8. September wolle sie eine Kampagne unter dem Motto "Unser Land zuerst" starten, zu der regelmäßige Straßendemonstrationen gehören sollen, kündigte Parteichef Tino Chrupalla an. Kernforderungen der Kampagne seien ein Ende der Sanktionen gegen Russland und der Kampf gegen die Teuerung.
Es werde einen "heißen Herbst" geben, sagte der AfD-Vorsitzende. "Den hat die Bundesregierung selbst entzündet." Seine Partei werde bei den Kundgebungen auch den Schulterschluss mit Bürgerinitiativen außerhalb der AfD suchen, sagte Chrupalla weiter. Bis zum Winter rechne er mit Zehntausenden Teilnehmern: "Die Mobilisierung hat gerade erst begonnen." Als Wochentag für die kommenden Protestkundgebungen peile die AfD den Montag an, sagte Chrupalla. Eine historische Referenz an die Montagsdemonstrationen in der Spätphase der DDR wollte er darin aber nicht sehen. "Es bietet sich der Montag nach dem Wochenende an, sich die Füße zu vertreten", sagte er lediglich. "Der Montag ist ein guter Tag."
Als Alleinstellungsmerkmal seiner Partei hob Chrupalla die russlandfreundliche Haltung der AfD hervor. Nur die AfD fordere "geschlossen" die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die wegen der Sanktionen gegen Russland nicht genutzt wird. Chrupalla warf Wirtschaftsminister Robert Habeck vor, einen "Wirtschaftskrieg gegen Russland" zu führen, der vor allem der deutschen Wirtschaft schade und eine "Verarmung" in Deutschland bewirken werde.
