Adidas steigert Absatz dank "Yeezy"-Abverkauf
n-tv
Adidas kann im ersten Halbjahr 2023 seinen Umsatz erheblich steigern. Der Grund sind hohe Rabatte auf die Produktlinie "Yeezy", eine ausgelaufene Kooperation mit Skandalrapper Kanye West. Laut Konzernchef Gulden sind die Zahlen für 2024 und 2025 jedoch viel entscheidender für den Konzern.
Der Ausstieg von Adidas aus der "Yeezy"-Produktlinie des Skandal-Rappers Kanye West hat erheblichen Einfluss auf den Umbau des Kerngeschäftes. Gut ein Fünftel der bereits produzierten Schuhe, die seit dem Verkaufsstopp im Herbst auf Lager waren, hat Adidas in einer ersten Aktion Ende Mai für 400 Millionen Euro verkauft und allein damit einen operativen Gewinn von 150 Millionen eingefahren, wie aus dem Halbjahresbericht des Sportartikelkonzerns hervorgeht. Im Mai hatte sich Gulden entschieden, die Restbestände doch noch zu verkaufen und Teile des Erlöses spenden.
Vor allem die teuersten "Yeezy"-Modelle rissen die Kunden Adidas aus den Händen. Eine weitere Rabattaktion, die sich über den ganzen August erstrecken soll, ist gerade angelaufen. "Wir müssen das sehr vorsichtig managen", mahnt der Vorstandschef. Insgesamt 110 Millionen Euro aus den Erlösen will Adidas an Organisationen spenden, die gegen Rassismus und Antisemitismus kämpfen. Zehn Millionen davon seien bereits ausgezahlt. Guldens Vorgänger Kasper Rorsted hatte den Verkauf der "Yeezy"-Schuhe im Herbst eingestellt und die Zusammenarbeit beendet, nachdem West - der sich inzwischen Ye nennt - mit verbalen Ausfällen und antisemitischen Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Die Entscheidung, den Restbestand nicht zu vernichten, wurde unter Gulden gefällt. "Das ist wesentlich besser, als den Bestand zu vernichten und abzuschreiben", kommentiert er. Auch in finanzieller Hinsicht ist es ein lohnender Schritt: Die Verkaufsaktion verbesserte die Brutto-Marge im zweiten Quartal allein um zwei Prozentpunkte auf 50,9 Prozent.