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Ach, Deutschland...

Ach, Deutschland...

n-tv
Thursday, June 24, 2021 03:45:55 AM UTC

Das war richtig knapp: Nur dank Leon Goretzka erreicht die Nationalmannschaft in einem nervenzerfetzenden Spiel das Achtelfinale der EM. Überraschend: Bundestrainer Joachim Löw, dessen DFB-Karriere beinahe mit einem neuerlichen Debakel geendet wäre, ist überraschend entspannt.

Joachim Löw lächelte. Ja, er lächelte tatsächlich. Fast so, als wäre nichts gewesen. Nicht ein Zitterspiel, das das ganze Land verrückt gemacht hatte. Worüber der Bundestrainer lächelte? Nun, über eine Szene von Leroy Sané. Löw erwähnte den Namen seines Außenspielers nicht. Das war sehr höflich von ihm. Denn der 61-Jährige haute damit nicht auch noch auf seinen Dribbler drauf. Der wurde nicht nur im Stadion, sondern auch in den hiesigen Einzelkritiken und diversen Kanälen der digitalen Kommunikation zum Symbol der Fast-Blamage gegen Ungarn im finalen Gruppenduell (2:2) erkoren. Sané hat kurz vor dem Ende, bei einem Angriff einen ganz schwachen Ball in die Mitte geflankt. Eigentlich hatte er den Ball sogar gnadenlos über die Mitte hinweg geflankt (torpediert wäre treffender). Dort waren zwei Kollegen der Nationalmannschaft frei. Ein flacheres Zuspiel auf die eingewechselten Timo Werner und Kevin Volland und womöglich hätte Deutschland gewonnen, wäre Gruppenerster gewesen. Tja, der Ball von Sané ging mit reichlich Wucht über die Seitenlinie. Irgendwo zwischen Anstoßkreis und dem Strafraum der Ungarn. Die Folge: Deutschland ist nun eben nicht Erster, spielt nicht gegen die Schweiz, sondern ist Zweiter und trifft im legendären Wembley-Stadion auf England. Klingt nicht so super, ist aber schon auch eine gute Nachricht: Denn Deutschland hätte auch Dritter werden können, dann wäre es gegen Belgien gegangen. Und nach der Leistung gegen die leidenschaftlichen Ungarn möchte man sich eher nicht vorstellen, wie die Mannschaft von Löw von den gierigen Kevin de Bruyne und Romelo Lukaku sowie deren spielfreudigen Kumpels vermöbelt werden würde. Wobei das ja immer so eine Sache ist. Neues Spiel, anderer Gegner. Und Gegner, die nicht so tief stehen, die liegen dem DFB-Team ja. So sagt man. Und tatsächlich finden sich Beweise für diese These. Das 4:2 gegen Portugal liefert zahlreiche. Mehr als vier.
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