
"Abschiebungen lösen das Problem nicht"
n-tv
Abschiebungen seien wichtig, sagt der Migrationsexperte Gerald Knaus im Interview mit ntv.de, aber weder sie noch schnellere Asylverfahren würden das Problem der überforderten Kommunen lösen. Grenzkontrollen innerhalb Europas hält Knaus für "pures politisches Theater". Eine einzige Maßnahme sei geeignet, die irreguläre Migration einzudämmen und zugleich das Asylrecht zu retten.
ntv.de: Beim Bund-Länder-Gipfel vor einer Woche wurde eine Begrenzung der "irregulären Migration" beschlossen, eine konsequentere Durchsetzung von Abschiebungen und außerdem will sich der Bundeskanzler für eine Reform des europäischen Asylsystems einsetzen. Täuscht der Eindruck oder führen wir seit Jahren dieselben Debatten?
Gerald Knaus: Ein paar Dinge haben sich schon verändert. Das Konzept, das die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen hat, ist ein erster, richtiger Schritt, auch wenn das zunächst nur auf dem Papier steht. Die Ampel hat sich darauf festgelegt, irreguläre Migration zu reduzieren, und sie weiß, dass man dazu die Kooperation von Herkunftsländern und Transitstaaten braucht. Diesen will sie etwas anbieten, das es ihnen attraktiv macht, zu kooperieren.
Sprechen wir nicht auch darüber schon seit Jahren?
