
Abordnungen gegen Lehrermangel - Frust bei Betroffenen
n-tv
Um den Unterrichtsausfall zu entschärfen, werden in Thüringen Lehrer auch von Gymnasien an Regelschulen abgeordnet. Der Lehrerverband kritisiert die Folgen - für Schüler und betroffene Lehrer.
Erfurt (dpa/th) - Thüringen setzt in diesem Schuljahr weiter auf Abordnungen von Lehrerinnen und Lehrern, um den Unterrichtsausfall in den Griff zu bekommen. Zum Stichtag 17. September waren im Freistaat 1.108 Lehrerinnen und Lehrer mit 11.032 Unterrichtsstunden abgeordnet, wie das Bildungsministerium auf Anfrage mitteilte. Damit waren knapp sieben Prozent der Lehrkräfte im Land von Abordnungen betroffen.
Bildungsminister Christian Tischner sprach von einem erheblichen Teil der Lehrerinnen und Lehrer, die außerhalb ihrer Stammschule eingesetzt werden, um anderswo Unterricht abzusichern. "Nur dank dieses Engagements können wir Schule in personell herausfordernden Zeiten am Laufen halten", sagte Tischner der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Seiner Ansicht nach müssten Regelschulen und Förderschulen stärker als bisher im Kampf gegen Unterrichtsausfall unterstützt würden - etwa durch Abordnungen von Gymnasiallehrern an diese Schulen. "Wir verteilen den Mangel damit auf breitere Schultern", sagte Tischner.
