
Abgeordneter: Bundestagspräsidium macht "den Osten unsichtbar"
n-tv
Der Bundestag kostituiert sich und wählt das Präsidium des Parlaments. Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren findet sich dort niemand, der im Osten Deutschlands geboren wurde. Darunter leidet die Demokratie, sagt ein Abgeordneter im Gespräch mit ntv.
Der 21. Deutsche Bundestag hat sich konstituiert und ein neues Präsidium gewählt - zum ersten Mal seit 1998 fehlt in diesem ein Abgeordneter, der im Osten der Republik geboren wurde oder aufwuchs. "Wir erleben hier keine Überraschung, sondern die Fortführung eines Trends", sagt dazu der Grünen-Abgeordnete Kassem Taher Saleh zu ntv.de. Er nennt dies "einen riesen Schritt rückwärts".
"Die Bundestagswahlen fanden während der sächsischen Ferien statt, den Ostbeauftragten will man abschaffen und im Bundestagspräsidium ist keine Ostdeutsche." Es werde immer gesagt, man wolle die Demokratie im Osten stärken, aber gleichzeitig machten die Verantwortlichen "den Osten unsichtbar", so Taher Saleh. "Hier zeigt sich die Gemütlichkeit der westdeutschen Demokratie."
