Abgelehnter Anti-Rassismus-Antrag der Grünen belastet Frankfurter Koalition
Frankfurter Rundschau
Ein Antrag der Grünen zu Rassismus scheitert, wird aber an die Opposition verschickt und von der „Fraktion“ aufgegriffen.
Frankfurt - Die Stadt Frankfurt soll rassistische Begriffe ächten. Das hatte die Stadtverordnete der Grünen, Mirrianne Mahn, im September gefordert. Doch die Römer-Koalition konnte sich nicht auf einen gemeinsamen Antrag einigen, vor allem die FDP stellte sich quer. Mahns Text wurde nicht veröffentlicht. Dafür will die Fraktion „Die Fraktion“ im Januar eine Vorlage einbringen, die zumindest sehr eng an Mahns Antrag angelehnt ist. Da „Die Fraktion“ im Plenum namentliche Abstimmung beantragen will, könnte das Thema zur Belastung für die Regierungskoalition werden.
Konkret geht es in dem Antrag der „Fraktion“ um das „N-Wort“ und das „M-Wort“, die die Stadt ächten soll. Die Abkürzungen stehen für die rassistischen Begriffe „Neger“ und „Mohr“, wie es in Fußnoten der Vorlage heißt. Der Antrag nimmt zudem Bezug auf die UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft und erklärt in der Begründung, warum die Worte für schwarze Menschen diskriminierend seien.
Am Freitag veröffentlichte die „Fraktion“ den Text zunächst in den sozialen Medien. Im Januar will die Gruppe um Fraktionschef Nico Wehnemann den Antrag in der Plenarsitzung behandeln. Das Pikante daran: Wehnemann räumt freimütig ein, dass seine Vorlage fast wortgleich mit dem Antrag sei, den Mirrianne Mahn gestellt habe.