Ab in die Quarantäne – so weit klaffen die Regeln auseinander
Die Welt
Welche Schüler müssen bei Corona-Ausbrüchen isoliert werden und wie lange? All das ist stark vom Bundesland abhängig. Ein Flickenteppich an stark unterschiedlichen Regelungen ist in Kraft - und sorgt für Verwirrung und auch Streit.
Diese Ansage der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte es in sich. „Die Strategie der Pandemie-Bekämpfung obliegt allein der Senatsverwaltung für Gesundheit. Amtsärzte können gerne Positionspapiere veröffentlichen und ihre Expertise einbringen. Einen Strategiewechsel können sie aber nicht einläuten.“ Damit beendete die Gesundheitssenatorin einen Streit, der die Hauptstadt tagelang beschäftigte. In einem gemeinsamen Positionspapier hatten die Amtsärzte der zwölf Berliner Bezirke zuvor gefordert, im Falle einer Corona-Infektion künftig nur noch die infizierten Schüler selbst und ihre Familien, nicht aber die Sitznachbarn in der Schule in Quarantäne zu schicken. Zu gravierend seien die sozialen und psychologischen Folgen einer 14-tägigen Quarantäne. „In 95 Prozent der Infektionsfälle an Schulen und Kitas gibt es keine Folgeinfektionen. Der Nutzen der Isolierung ist also nicht sehr groß – der Schaden aber sehr wohl“, sagte der Neuköllner Amtsarzt Nicolai Savaskan WELT. Stattdessen sollten die Kinder mit engem Kontakt engmaschig getestet werden.More Related News