90 Jahre King Kong: Horror für die Ewigkeit
DW
"King Kong und die weiße Frau" gehört bis heute zu den Klassikern des Horror-Genres. Viele Remakes und Fortsetzungen folgten, 2024 soll die nächste kommen. Ein paar Fakten zu dem Riesenaffen.
King Kong gehört als wohl bekanntestes Filmmonster ebenso zur internationalen Popkultur dazu wie Superhelden oder Comicfiguren. Der erste "King Kong"-Film überhaupt entstand 1933 und wurde von Merian C. Cooper erdacht. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ernest B. Schoedsack produzierte er den Film und führte Regie. "King Kong und die weiße Frau" ist eine Mischung aus Abenteuer-, Horror- und Fantasy-Film und gilt aufgrund seiner Stop-Motion-Fotografie und den wegweisenden Spezialeffekten von Willis O'Brien noch heute als technische Meisterleistung. Der Film war einer der ersten überhaupt, für den eigene Musik komponiert wurde. Er kam am 2. März 1933 in die US-Kinos, wurde ein großer Erfolg und die Inspiration für Kirmes-Attraktionen, Videospiele und insgesamt zwölf weitere "King Kong"-Animations- und Spielfilme.
In den 1930er-Jahren ist das Interesse an Menschenaffen enorm groß. Settings oder Geschichten, die in den Augen der US-amerikanischen Kinozuschauer "exotisch" wirken, machen in der Regel Kasse.
Eine Filmcrew um Regisseur Carl Denham findet auf Skull Island, einer fiktiven Insel bei Indonesien, den gigantischen Affen Kong, der von Ureinwohnern als Gott verehrt wird und es mit anderen Riesenschlangen und Dinosauriern aufnimmt. Die Amerikaner betäuben ihn und nehmen ihn mit nach New York, wo er als "Achtes Weltwunder" präsentiert wird. Doch King Kong ist der ganze Rummel zu viel. Er reißt sich von seinen Fesseln los und flieht. Besessen von einer Frau aus der Filmcrew, entführt der Affe sie und klettert mit ihr auf das Empire State Building, wo er von Flugzeugen des US-Militärs beschossen wird und stirbt. Die Frau überlebt unverletzt.
Mit seinem klischeehaften und rassistischen Blick auf die Inselbewohner und seinen kitschigen Settings passt "King Kong und die weiße Frau" gut zum Exotismus der dreißiger Jahre. Auch die Rolle der "weißen Frau", die in der Hand des gigantischen Affen ohnmächtig wird, muss schon damals wie eine mehr als angestaubte Männerfantasie gewirkt haben. Die Motive des bedrohlichen Andersartigen und der "schwachen" Frau ziehen sich auch durch mehrere Sequels und Remakes des Films. Erst in neuerer Zeit hat sich das bei den King Kong-Filmen geändert.
King Kong, der in der ungekürzten Fassung viel brutaler ist als in der bekannten Kinoversion, erscheint hier als Monster und sensibles Opfer der Geldgier der Menschen zugleich. In Nazi-Deutschland wurde der Film zunächst von der Zensur verboten, doch Adolf Hitler mochte den Film und bewirkte, dass er doch noch in die Kinos kam.