
80.000 Arbeitsstunden fließen in Herrmanns Hightech-Yacht
n-tv
Als Weltumsegler weiß Boris Herrmann, wie kleinste Probleme zu Zeitverlust führen können. Umso stolzer ist er, dass seine neue Yacht termingerecht vom Stapel läuft. Die Testfahrten für die "Malizia-Seaexplorer" starten. Geht alles gut, wird Herrmann im November zum ersten Rennen aufbrechen.
Boris Herrmanns neue Rennyacht schwimmt. Im bretonischen Lorient durfte die "Malizia -Seaexplorer" am Vormittag nach 18 Monaten Konzeption und Bau erstmals in ihr Element. Blitz, Donner und starke Böen hatten zuvor für eine zweistündige Verschiebung der Zeremonie gesorgt. 538 Tage nach dem Zieldurchgang bei seiner Vendée-Globe-Premiere am 18. Januar 2021 können der viermalige Weltumsegler Herrmann und sein Team Malizia wieder mit einem eigenen Boot zu neuen Abenteuern aufbrechen.
Bis zu 250 Menschen haben am Neubau mitgewirkt. Herrmanns Kernteam von 50 Personen aus elf Ländern hatte zuletzt nächtelang gearbeitet, um den Termin zu halten. In Malizias Halle im bekanntesten französischen Segelhafen La Base wurde dem 18,28 Meter langen Rumpf sowie dem Kiel und den Foils (Tragflächen) der letzte Schliff verliehen. Auf die pünktliche Fertigstellung ist Herrmann stolz: "Ich denke, es ist das erste Mal in unserer Branche, so einen Termin ein Jahr vorher bekannt zu geben - und pünktlich zu liefern. Ich fühle mich voller positiver Energie."
Mit seinem auffällig-mehrfarbigen Design wurde das als "Geschoss" beschriebene Boot vor mehreren Hundert Gästen und Teammitgliedern zu Wasser gelassen. Aus allen Bereichen flossen 80.000 Arbeitsstunden in die mehrere Millionen Euro teure Hightech-Rennmaschine der Imoca-Klasse, die Herrmann und sein Team in den kommenden drei Jahren zweimal um die Welt tragen soll. Die erste größere Bewährungsprobe für die "Malizia - Seaexplorer" steht nach Tests und Optimierungen beim Transatlantik-Klassiker Route du Rhum ab 6. November auf dem Programm.
