
75 Schulen in Niedersachsen unterrichten Islam
n-tv
Mehrere Jahre lang hatte das Land die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in Niedersachsen geprüft. Heute gehört das Fach vielerorts zum Alltag.
Hannover (dpa/lni) - Zehn Jahre nach der Einführung als Regelfach wird Islamische Religion mittlerweile an 75 Schulen in Niedersachsen unterrichtet. Das hat das Kultusministerium in Hannover auf Anfrage mitgeteilt. Pro Lerngruppe müssen für das Fach mindestens zwölf muslimische Schülerinnen und Schüler zusammenkommen. Dafür können mehrere Jahrgänge oder benachbarte Schulen zusammengefasst werden.
Von 2003 bis 2013 hatte es zur Einführung des Islamunterrichts in Niedersachsen einen Schulversuch gegeben. Zum Schuljahr 2013/14 wurde das Fach dann zunächst an den Grundschulen und ein Jahr später schrittweise an den weiterführenden Schulen eingeführt, beginnend mit den Fünftklässlern.
Mittlerweile gibt es 3380 Schülerinnen und Schüler im Land (Schuljahr 2022/23), die von 52 Islam-Lehrkräften unterrichtet werden. Damit ist der Islamunterricht zwar deutlich seltener als der christliche Religionsunterricht mit mehr als 9000 evangelischen und rund 4000 katholischen Lehrkräften. Er ist allerdings verbreiteter als der für weitere Religionen: Für Orthodoxe Religion gibt es landesweit zwei Lehrkräfte, für Jüdische und Alevitische Religion jeweils nur eine.
