
56-Jähriger soll Mord an Chef in Auftrag gegeben haben
n-tv
Kassel (dpa/lhe) - Weil er zwei Mal den Mord an seinem Arbeitgeber in Auftrag gegeben haben soll, muss sich ab heute ein 56-Jähriger vor dem Landgericht Kassel verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft Kassel mitteilte, wollte er damit Untreuetaten vertuschen. Dem Mann wird unter anderem gewerbsmäßige Untreue in 239 Fällen und zweifacher gemeinschaftlich versuchter Mord in Tateinheit mit gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Der Angeklagte war laut Staatsanwaltschaft Kassel als angestellter Geschäftsführer einer im nordhessischen Vellmar (Landkreis Kassel) ansässigen Gesellschaft tätig. Das Opfer ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Der Mann war im Juni vergangenen Jahres auf dem Gelände seiner Firma angegriffen und mit einem Schlagstock und Zimmermannshammer lebensgefährlich am Kopf verletzt worden. Gut zwei Monate zuvor hatte es bereits eine Attacke mit einer Eisenstange auf ihn gegeben, bei der er Platzwunden erlitten hatte.
Der Angeklagte soll die Überfälle in Auftrag gegeben haben. Laut Staatsanwaltschaft hat er in der Zeit von Januar 2018 bis Oktober 2020 in 239 Fällen etwa 200.000 Euro veruntreut. Um seine Taten zu verdecken, wollte er den Angaben zufolge seinen Chef töten lassen. Der Angeklagte soll zudem auf finanziellen Profit aus gewesen sein, denn er soll im Testament des Opfers mit einem sechsstelligen Betrag bedacht worden sein.
Neben dem 56-Jährigen stehen vier weitere Männer vor Gericht. Ein 51-Jähriger soll an der Planung der Taten mitgewirkt und dem Angeklagten den Kontakt zu einem 36-jährigen Mitangeklagten vermittelt haben. Diesem soll ein fünfstelliger Betrag versprochen worden sein, wenn er das Opfer tötet. Laut Staatsanwaltschaft willigte der Mann ein und gab den Auftrag an einen 32-jährigen Mitangeklagten weiter. Der soll den ersten Überfall begangen haben.
