
31. Oktober: Thüringen feiert Reformationstag und Halloween
n-tv
Halloween wird oft als oberflächlich und kommerziell kritisiert. Alte, regionale Bräuche können ins Hintertreffen geraten. Volkskundler und Kirchenvertreter raten dennoch zu einem entspannten Umgang mit dem neuen Fest.
Hohenfelden/Erfurt/Rothenstein-Oelknitz (dpa/th) - Während Halloween in Deutschland vor einigen Jahrzehnten noch weitgehend unbekannt gewesen ist, wird der "neue" Brauch inzwischen auch in Thüringen gefeiert. "Halloween ist mittlerweile ein globales Phänomen, das nicht nur in den USA und ganz Europa, sondern auch in den asiatischen Industrienationen verbreitet ist", sagt Juliane Stückrad, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Volkskundlichen Beratungs- und Dokumentationsstelle Thüringen.
Einerseits sei dieses Fest stark kommerzialisiert, von der Industrie gepusht und verdränge teils althergebrachte lokale Bräuche. Gleichzeitig habe es aber auch einige Vorteile und könne als Ergänzung gesehen werden, so Stückrad. Obwohl das Thema des Totengedenkens nur eine allenfalls untergeordnete Rolle spiele, gebe es durchaus ernste Motive: "Letztlich geht es dabei unter anderem um die "Wiederverzauberung der Welt"", so Stückrad. Ähnlich wie beim Karneval würden zudem menschliche Urängste angesprochen und humoristisch verkehrt.
Positiv seien zudem die kreativen Ideen, die etwa in Schulen und Kindergärten zu Bastelaktionen führten: vom gemeinsamen Kürbisschnitzen bis hin zu Dekoration und Kostümen. Gerade auf dem Land biete das Fest eine gute Möglichkeit, Nachbarn kennenzulernen und gemeinsam in der Gruppe etwas zu unternehmen, wenn Kinder bei Nachbarn klingelten, um nach Süßigkeiten zu fragen, so Stückrad.
