
271 Hinweise an Klinik-Kinderschutzgruppen 2020 in Thüringen
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Kinderschutzambulanzen und -gruppen in Thüringer Krankenhäusern sind im ersten Jahr der Corona-Pandemie 271 Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung des Kindeswohls nachgegangen. In 144 Fällen hätten sich diese nach medizinischer Diagnostik bestätigt, sagte die Leiterin der Thüringer Fachstelle für den medizinischen Kinderschutz, Franziska Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Von einer gewissen Dunkelziffer sei dabei auszugehen. "In den Pandemiewellen 2020 waren Schulen und Kindergärten monatelang geschlossen - von ihnen kommen normalerweise die meisten Hinweise an die Jugendämter."
Ein direkter Vergleich von Kinderschutzfällen in Thüringer Kliniken zu den Jahren vor der Pandemie ist Müller zufolge allerdings nicht möglich, da eine landesweite systematische Statistik erstmals 2020 erhoben wurde. In Erfurt berieten am Freitag Vertreter von Kinderschutzgruppen aus Kinderkliniken bundesweit über ihre Arbeit. In Thüringen gibt es 19 solche Gruppen, die bei Verdacht etwa auf Kindesmisshandlung Diagnosen sichern.
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