200 Jahre Dostojewski: Vom Schafott zum Star
ZDF
Dostojewski dachte, er würde nach seinem Tod schnell vergessen - zu Unrecht. Heute ist er eine Berühmtheit und seine Bücher sind brandaktuell.
Russland und die Welt feiern den 200. Geburtstag des literarischen Superstars Fjodor Dostojewski - Schöpfer bekannter Werke wie "Schuld und Sühne", "Der Idiot" und "Die Brüder Karamasow". Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen, wissenschaftliche Konferenzen und neue Literaturübersetzungen - allein in Dostojewskis Heimat Russland gibt es eine kaum überschaubare Zahl an Veranstaltungen.
In seinen Werken spürte Dostojewski menschlichen Abgründen nach. Der am 11. November 1821 in Moskau als Sohn eines Arztes aus dem verarmten Adel Geborene erlebte selbst Krankheit, Spielsucht, Todesangst und finanzielle Nöte. In jungen Jahren wurde er wegen seiner Nähe zu linksgerichteten Zaren-Gegnern zum Tode verurteilt, wurde bei einer Scheinhinrichtung bereits zum Schafott geführt - und dann doch begnadigt.
Der Schock ließ eine Epilepsie ausbrechen. Die Strafe wurde in Jahre der Verbannung unter Schwerverbrechern in Sibirien umgewandelt.