
1600 Wölfe leben in Deutschland - schießen oder schützen?
n-tv
Wölfe dürfen in Europa jetzt leichter abgeschossen werden, zumindest theoretisch. Sie sind nicht mehr "streng geschützt", sondern nur noch "geschützte" Tiere. Weil sie immer mehr Schafe und Ziegen reißen, würden viele am liebsten Jäger auf sie ansetzen. Ist das der richtige Weg?
Von den Tieren im Märchen hat wohl keines ein so schlechtes Image wie der "böse" Wolf. Isegrimm frisst kleine Mädchen, Großmütter und Zicklein. Märchen und Mythen haben zur Angst vor dem Wolf beigetragen. Jahrhundertelang war er das am meisten verbreitete Raubtier in Deutschland. Er wurde dann aber so stark gejagt, dass Wölfe Mitte des 19. Jahrhunderts komplett ausgerottet waren.
Jetzt sind sie zurück: Seit 25 Jahren breiten sich Wölfe wieder aus. Besonders viele Tiere gibt es in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. In Deutschland sind im Beobachtungszeitraum 2023/2024 mindestens 1600 Wölfe gezählt worden, rund 260 mehr als im vorigen Zeitraum 2022/2023. Insgesamt sind 209 Rudel, also Wolfsfamilien, 46 Paare und 19 Einzeltiere nachgewiesen worden.
Ein emotionales Thema, bei dem nicht nur alte diffuse Ängste zurückkommen: Immer mehr Nutztiere werden von Wölfen gerissen. Landwirte sorgen sich um ihre Schafe und Rinder.
