100 Tage vor den Winterspielen in Peking
DW
Die Olympischen Winterspiele in Chinas Hauptstadt werden wegen der Corona-Pandemie besondere Spiele. Zudem gibt es Diskussionen wegen Menschenrechtsverletzungen, Umweltsünden und drohender Technikspionage.
Die offiziellen Fallzahlen sind niedrig, trotzdem ist die Aufregung vergleichsweise groß. Landesweit wurden seit der vergangenen Woche Neuinfektionen im niedrigen dreistelligen Bereich bekannt gegeben. Das ist bei einer Bevölkerung von rund 1,4 Milliarden Menschen sehr gering, dennoch fielen die anschließenden Maßnahmen verhältnismäßig drastisch aus. Im Landkreises Ejin in der Region Innere Mongolei dürfen rund 35.000 Einwohner seit Montag ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Auch die Bürgerinnen und Bürger Pekings wurden aufgefordert, die Stadt nur noch in dringenden Fällen zu verlassen. Am Sonntag wurde der Peking-Marathon abgesagt, außerdem wurden mehrere Wohnkomplexe abgeriegelt.
Wer vollständig geimpft nach China einreist, hat es deutlich besser als die Ungeimpften. Ohne entsprechenden Infektionsschutz müssen Athletinnen und Athleten für 21 Tage in Quarantäne, so steht es in der ersten Fassung des sogenannten "Playbooks" desInternationalen Olympischen Komitees (IOC). Da eine dreiwöchige Isolation ohne vernünftige Trainingsmöglichkeiten jedoch alles andere als eine perfekte Vorbereitung auf den sportlichen Höhepunkt darstellt, wird wohl kaum jemand der Teilnehmenden ungeimpft nach Peking kommen. Wer es gesund in die Olympia-Bubble hinein schafft, kann sich dort dann wahrscheinlich relativ frei bewegen - beschränkt auf Olympisches Dorf, Wettkampf- und Trainingsstätten sowie die Orte der Siegerehrungen. Die Sportlerinnen und Sportler können zwar das olympische Transportsystem zwischen den Wettkampfstätten in Peking, Yanqing und Zhangjiakou nutzen, müssen aber strenge Hygieneregeln beachten. Das umfasst unter anderem eine permanente Maskenpflicht und das Vermeiden von größeren Menschenansammlungen. Als Zuschauer sind in Peking nur Einheimische zugelassen.