„Wir werden nicht zulassen, dass dieser Militärputsch gelingt“
Die Welt
Zwei Jahre nach der demokratischen Revolution im Sudan reißt die Armee die Macht wieder an sich. Das ist schon der vierte Staatsstreich in Afrika in gut einem Jahr. Und zwar in einer geopolitisch ohnehin instabilen Region.
Am Montag ging die Zahnärztin Samah Jamous wieder auf die Straße. Wie im Jahr 2019, als Zehntausende im friedlichen Kampf gegen die Militärdiktatur das Leben riskierten. Und das täglich. Am Ende schien die Revolution gelungen zu sein – eine Übergangsregierung sollte den Weg in die Demokratie eben. „Wir werden nie in diese Zeit zurückkehren“, sagt die 31-Jährige am Telefon. Nie mehr Diktatur, „ganz sicher“.
Doch nun nutzt sie das letzte verfügbare Netzwerk im Sudan, die Armee hat Mobilfunk und Internet fast komplett abgeschaltet – wie zuletzt im Juni 2019, als Soldaten über 100 Demonstranten töteten. Und auch andere Indikatoren weisen darauf hin, dass die Rückkehr in überwunden geglaubte Zeiten droht.