„Vordemokratisch“: Özdemir attackiert Klimaaktivisten „Aufstand der letzten Generation“
Frankfurter Rundschau
Grünen-Politiker Özdemir kritisiert die Blockaden der Klimaschutz-Gruppe „Aufstand der letzten Generation“. Er wirft ihr „vordemokratisches“ Politikverständnis vor.
Update vom Dienstag, 22.02.2022, 11:32 Uhr: Bundesagrarminister Cem Özdemir hat den Klimaaktivistinnen und Aktivisten der Initiative „Aufstand der letzten Generation“ ein undemokratisches Politikverständnis vorgeworfen. „Es ist eben nicht so, wie die Protestierenden sagen: Ich drücke auf einen Kopf, dann gibts keine Lebensmittelverschwendung mehr“, sagte der Grünen-Politiker* am Dienstag (22.02.2022) dem Deutschlandfunk. Die Aktivistinnen und Aktivistinnen erwarteten, dass wir komplexe Probleme mit einem Kopfdrück lösen, so Özdemir. „Das ist eine Vorstellung, die eigentlich vordemokratisch ist.“
Cem Özdemir erkannte zwar an, dass die Verschwendung noch genießbarer Lebensmittel zwar ein Thema sei, sie sei aber in Deutschland mit vier Prozent viel geringer als etwa in Frankreich mit 14 Prozent. Hierzulande würden die meisten Lebensmittel auch nicht in Supermärkten, sondern in privaten Haushalten weggeworfen.
Erstmeldung vom Montag, 21.02.2022, 13.52 Uhr: Hamburg – Klimaaktivistinnen und Aktivisten haben am Montagmorgen (21.02.2022) die Köhlbrandbrücke in Hamburg blockiert, um den Warenverkehr am Hafen zu stören. Die Mitglieder der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ hätten sich an der westlichen Zufahrt der Brücke und im Bereich der Kattwykbrücke festgeklebt, teilte die Polizei mit. Die Gruppe vergoss nach eigenen Angaben 60 Liter Rapsöl. „Es kommt zu einer massiven, nicht ignorierbaren Störung des Alltags“, erklärt die Gruppe auf ihrer Internetseite.
Hamburg sei „Schauplatz der Zerstörung“ und der Hafen zeige „das todbringende industrielle Weiter-So, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden“, begründet die Klimaschutz-Gruppe die Blockade. Die Aktivistinnen und Aktivisten weisen außerdem auf ein am Mittwoch (16.02.2022) gestelltes Ultimatum an die Bundesregierung hin. Die Initiative hatte darin weitere Aktionen angekündigt, falls kein Zeitplan für ein Essen-Retten-Gesetz vorgelegt werde.
„Wir haben jahrelang Petitionen unterschrieben, wir haben jahrelang auf der Straße gestanden und vom Straßenrand aus demonstriert und das hat leider nicht zu den Ergebnissen geführt, die wir dringend brauchen, um die Menschen vor dem Klimakollaps zu retten“, erklärte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe am Montag (21.02.2022) im Deutschlandfunk.