„Squid Game“: Kinder ahmen Netflix-Hit nach und landen im Krankenhaus
Frankfurter Rundschau
Die „Kinderspiele“ der gesellschaftskritischen Horror-Drama-Serie „Squid Game“ kommen auf den Schulhöfen und in den Kinderzimmern an. Fachleute schlagen Alarm.
Frankfurt – „Squid Game“ erobert die Welt. Der gesellschaftskritische Quotenhit des südkoreanischen Filmemachers Hwang Dong-hyuk kommt auf weit mehr als 100 Millionen Zugriffe und stand in rund einhundert Ländern auf Platz 1 der Netflix-Charts. Inzwischen ist „Squid Game“ die meistgesehen Netflix-Serie. Und das Phänomen schwappt ins echte Leben. Der Hit der diesjährigen Halloween-Kostüme: Alles rund um „Squid Game“.
Doch nicht nur das. Während in „Squid Game“, vereinfacht gesagt, Kinderspiele vom Spielplatz übernommen und in einen Kampf um Leben und Tod verwandelt werden, passiert in abgeschwächter Form inzwischen das Gegenteil: Die im Netflix-Hit gezeigten Spiele schwappen vom Bildschirm zurück auf die Schulhöfe.
Die in der koreanischen Kultur stark verankerten Spiele jedoch erreichen die Kindergruppen nicht mehr nur in ihrer ursprünglichen, unschuldigen Form. Durch den erst durch „Squid Game“ hinzu gedichteten Überlebenskampf, in der Serie werden Verlierer der Spiele „disqualifiziert“, was einen Euphemismus für getötet bedeutet, gewinnen die Kinderspiele zunehmend an Brutalität. Werden die Protagonist:innen in der fiktionalen Saga ermordet, kommt es inzwischen vor, dass die Verlierer unter den spielenden Kindern misshandelt oder verprügelt werden.