„So werde ich sterben, bei der Verteidigung dieses Eingangs“
Die Welt
Ein knappes halbes Jahr nach der Erstürmung des Kapitols beginnt in Washington die parlamentarische Aufarbeitung. Zunächst sagen beteiligte Polizisten aus – und erinnern sich unter Tränen an beklemmende Szenen.
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur gewaltsamen Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar hat am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Die erste Anhörung konzentrierte sich auf die Sicherheitskräfte, die von den Eindringlingen angegriffen und geschlagen wurden – ein Versuch, den Folgen der Gewalt an jenem Tag ein Gesicht zu geben. „Bei dieser Untersuchung gibt es keinen Platz für Politik und Parteilichkeit“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der Abgeordnete Bennie Thompson, zur Eröffnung. Vor dem Ausschuss des Repräsentantenhauses sagten vier Polizisten aus, die von dem Mob besonders brutal behandelt wurden. Der Beamte Aquilino Gonell sagte, als er von Aufständischen angegriffen worden sei, habe er gemerkt, wie ihm der Sauerstoff ausgegangen sei. „So werde ich sterben, bei der Verteidigung dieses Eingangs“, habe er gedacht. Der Polizist Michael Fanone erzählte, er sei geschlagen und als Verräter bezeichnet worden. Die Ärzte hätten ihm später gesagt, dass er einen Herzinfarkt erlitten habe. Der Polizist Daniel Hodges gab an, dass die Angreifer ihn zwischen Türen gedrückt hätten. Sie hätten ihm mit seiner eigenen Waffe auf den Kopf geschlagen. Der Beamte Harry Dunn wurde nach eigenen Angaben mit einem rassistischen Ausdruck beschimpft, als er Angreifer davon abhalten wollte, in die Kammer des Repräsentantenhauses zu gelangen.More Related News