
„Schwerkranke Corona-Patienten sind eine Seltenheit“
Die Welt
5800 Notfall- und Intensivmediziner treffen sich in Hamburg. Ihre Botschaft ist klar: Corona bedroht das Kliniksystem derzeit nicht – aber der massive Personalmangel wird heikel. In einem zentralen Punkt widersprechen die Ärzte zudem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Die Corona-Pandemie hat für Deutschlands Intensivmediziner ihren Schrecken verloren. Derzeit lägen weniger als 1000 mit dem Coronavirus infizierte Patienten auf den Intensivstationen, teilte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zum Abschluss eines Kongresses in Hamburg mit. Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt mehr als 5500. Die von Divi gemessene Belastung der Intensivstationen mit coronainfizierten Patienten ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Bedrohlichkeit der Pandemie.
Der weitaus größte Teil der überwiegend älteren Covid-Intensivpatienten komme zudem nicht wegen Corona, sondern mit dem Virus auf die Stationen und werde dort wegen einer anderen Krankheit wie zum Beispiel Krebs behandelt. „Schwerkranke Covid-Patienten sind eher eine Seltenheit“, berichtete der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, zum Ende des Divi-Kongresses.











