„Rote Zonen“ und Inhaftierungen – die hohen Kosten des Impferfolgs
Die Welt
Kambodscha ist eines der ärmsten Länder in Südostasien, gehört aber weltweit zu den Spitzenreitern bei der Pandemiebekämpfung. Doch der Erfolg hat eine Schattenseite, denn die Methoden, mit denen er erreicht wurde, sind radikal. Auch China hat seine Finger im Spiel.
Isabel Weiningers Coronaschutzimpfung verlief schnell und problemlos. Im April erhielt sie einen Brief, der sie über Ort und Zeit informierte. Die Impfung mit dem Vakzin AstraZeneca folgte kurz darauf in einem Krankenhaus in der Nähe ihrer Wohnung. Im Juni erhielt sie die zweite Impfung. Dann drückte man ihr eine Karte in Kreditkartenformat mit einem QR-Code mit Informationen zu ihrem Impfstatus in die Hand.
„Alles lief reibungslos“, erklärt sie am Telefon. „Ich war überrascht, dass ich überhaupt für eine Impfung berücksichtigt wurde.“ Die Deutsche wurde weit entfernt von Zuhause geimpft – in Kambodscha. Von Januar bis September dieses Jahres war die Referentin für Südostasien in der Hauptstadt Phnom Penh als Büroleiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung angestellt. Weiningers Erfahrung steht exemplarisch für die gut funktionierende Impfstrategie des Landes. Doch sie hat eine Schattenseite.