„Putin mit schriller Aggressivität“
Die Welt
Die internationale Presse schaut auf die Reden von Wladimir Putin und Joe Biden, die fast zeitgleich stattfanden: Putin drehe weiter an der kriegerischen Eskalationsschraube, so „El Mundo“. Doch nicht alle stehen auf Bidens Seite: Eine ungarische Zeitung meint zu erkennen, hinter Bidens Ukraine-Engagement stecke Profitgier.
Am Dienstag hielten sowohl Russlands Präsident Wladimir Putin als auch US-Präsidenten Joe Biden Reden zum Ukraine-Krieg. In Moskau und Warschau und damit in „wechselseitiger“ Schussweite, wie eine Zeitung aus Ungarn anmerkt. Die spanische Zeitung „El Mundo“ spricht bei Putins Rede von einer „beispiellosen wie törichten“ Erzählung. Unter anderem sagte Putin, im Westen würden Pädophilie das Leben der Kinder prägen.
„Mit schriller Aggressivität und einer Abkehr von seiner bisherigen Argumentation hat Russlands Präsident Wladimir Putin gestern weiter an der kriegerischen Eskalationsschraube gedreht und die Aussetzung des „New Start“-Vertrages, der die Zahl der Atomsprengköpfe beider Seiten (der USA und Russlands) begrenzen soll, angekündigt. Damit begann er seine ebenso beispiellose wie törichte Erzählung, in der er vom bisherigen Alibi abwich, angeblich russische Gebiete in der Ukraine – Luhansk und Donezk – verteidigen zu müssen, um eine neue Version aufzutischen, nämlich dass die Invasion die legitime Antwort auf den Versuch des Westens sei, einen lokalen Konflikt zu globalisieren mit dem Ziel, Russland und dessen Identität zu zerstören. „Wir werden unsere Kinder vor westlicher Erniedrigung schützen, wo Pädophilie ihr Leben prägt“, sagte Putin, als er ankündigte, dass er die Atomtests wieder aufnehmen würde, wenn die USA dies tun würden.