
„Nur Kroaten können das“
Die Welt
Kroatien ist nach 2018 wieder das Überraschungsteam der WM, trotz Runderneuerung des Kaders. Luka Modrić ist geblieben und mit 37 Jahren immer noch der Anführer. Der Altmeister straft den Zweifeln über seine Leistungsfähigkeit lügen.
Borna Sosa hätte auch für die Fußball-Nationalmannschaft von Bundestrainer Hansi Flick auflaufen können. Seine Mutter stammt aus Deutschland, und weil Sosa Linksverteidiger ist – eine Position, die lange die Problemzone in der deutschen Auswahl war –, gab es ernsthafte Versuche, den Mann in Diensten des VfB Stuttgart von einem Engagement zu überzeugen. Letztlich scheiterte das Unterfangen aber an den Statuten, da der Umworbene bei einem Spiel der kroatischen U21 schon 22 Jahre alt war. Und während Flicks Mannen nach dem blamablen WM-Aus längst die Heimreise antreten mussten, stand Sosa am späten Freitagabend glücklich in den Katakomben des Education City Stadium und suchte nach Worten für das Unfassbare.
„Es gab heute viele Freudentränen und Emotionen bei uns“, sagte er nach dem 4:2-Erfolg mit Kroatien im Elfmeterschießen über Brasilien, den Topfavoriten auf den Titelgewinn 2022. „Niemand hat damit gerechnet und niemand an uns geglaubt. Deshalb ist es so emotional, wenn du Brasilien besiegst. Für mich ist Brasilien Fußball, und Fußball ist Brasilien.“ Nach der WM 2018, die für Kroatien mit dem überraschenden zweiten Platz endete, habe es einen kompletten Umbau gegeben, so Sosa. „Wir kommen also mit einem neuen Kader, mit 17 neuen Spielern hierher. Und dann zeigen wir, dass wir in unserem Land wirklich viel Qualität haben, denn wir haben nur vier Millionen Einwohner. Und wir erzielen über viele, viele Jahre lang wirklich gute Ergebnisse im Fußball. Deshalb bin ich umso stolzer auf die ganze Nation.“
