
„Nicht das Niveau“: Khedira zerlegt kompletten DFB samt Hansi Flick
Frankfurter Rundschau
Sami Khedira lässt vor der Heim-EM kein gutes Haar am DFB-Team – Hansi Flick bekommt vom Ex-Nationalspieler ebenfalls sein Fett weg.
Frankfurt – Sami Khedira weiß, wie es ist, mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft große Erfolge zu erreichen. Der inzwischen berentete Ex-Profi gehörte beim Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2010 in Brasilien zu den gesetzten Stammkräften. Umso größer ist Khediras Sorge um den deutschen Fußball vor der Heim-EM im kommenden Jahr. Bundestrainer Hansi Flick zählt Khedira ebenso an.
Khediras Wutrede resultiert aus dem bisherigen Abschneiden der DFB-Elf, die katastrophal und beinahe ohne jeden Lerneffekt daherkommt. Von fünf Spielen in diesem Jahr wurde lediglich eines gewonnen, daneben haben sich blamable Auftritte wie gegen Polen (0:1) oder Kolumbien (0:2) eingebrannt. Khedira will deshalb die Hoffnung auf eine gute Heim-EM aber noch nicht endgültig begraben.
Das bevorstehende Turnier sei ein „Charaktertest“, sagt Khedira im Interview mit dem kicker. Es gehe jetzt darum, in den nächsten vier Spielen gegen Japan, Frankreich, die USA und Mexiko eine Mannschaft zu finden, die Charakter und Persönlichkeit habe. „Und die das Bewusstsein entwickelt, für Deutschland spielen zu wollen und dafür alles auf dem Platz zu lassen. Gelingt das, bin ich davon überzeugt, dass wir im eigenen Land auch wieder eine Euphorie entfachen können.“
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, die jüngsten Auftritte der deutschen Bestenauswahl lassen wenig Hoffnung aufkommen. Khedira zerlegt dann noch den kompletten DFB, in dem er meint, dass die aktuelle Mannschaft weit von dem einstigen Niveau entfernt ist, das dem deutschen Fußball lange Zeit Erfolge bescherte.
Es fehle der Mannschaft einfach an gewissen Komponenten, was in den nächsten zehn Monaten bis zur Heim-EM auch nicht hinzubekommen sei. „Es wird mehrere Jahre dauern, bis wir wieder eine entsprechende Nummer 9 bekommen. Und wenn ich auf unsere Außenverteidiger blicke und sie mit Philipp Lahm vergleiche, dann ist das einfach nicht das Niveau, das wir in Deutschland hatten und auch brauchen, um Spiele gegen andere Nationen zu dominieren“, moniert Khedira.













