„Kontaktnachverfolgung ist in den Gesundheitsämtern schon lange kein Thema mehr“
Die Welt
In Hamburg müssen Corona-Infizierte außerhalb von vulnerablen Gruppen ihre Kontakte nun selbst informieren. Amtsärzte loben das als überfälligen Schritt – und gehen noch deutlich weiter.
Hamburg geht angesichts der hohen Zahl Geimpfter einen neuen Weg bei der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten. Diese werden verpflichtet, ihre Kontakte künftig selbst über ihre Infektion zu informieren. Für Personen in vulnerablen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Krankenhäusern und Gemeinschaftsunterkünften ändert sich allerdings nichts. Auch bei Ausbruchssituationen sollen weiterhin alle Kontakte durch die Gesundheitsämter verfolgt werden.
Die Gesundheitsämter wollen sich damit rund 30.000 Anrufe monatlich sparen, wie WELT aus der Gesundheitsbehörde in der Hansestadt erfuhr. Da vollständig geimpfte Personen seit einiger Zeit nicht mehr quarantänepflichtig sind, sind die Anrufe bei allen Kontaktpersonen nach Ansicht der Gesundheitsbehörde nicht mehr erforderlich, da bereits 86 Prozent der Erwachsenen in Hamburg geimpft sind.