„Keine Lust“: Deutscher Ex-Weltmeister will sich vom Biathlon-Sport abwenden
Frankfurter Rundschau
Der deutsche Ex-Weltmeister Benedikt Doll will nach seiner aktiven Karriere nicht im Biathlon-Sport arbeiten, sondern eine andere Richtung einschlagen.
München – Benedikt Doll wird nach der laufenden Saison die Skier an den Nagel hängen und seine Karriere beenden. Daran änderte auch die starke Leistung beim Weltcup in Soldier Hollow nichts mehr. Der Ex-Weltmeister schließt einen Rücktritt vom Rücktritt aus. „Nee, einen Rückzieher gibt es nicht mehr“, sagte der 33-Jährige der ARD nach seinem letzten Staffelrennen der Karriere.
Doch wie sieht die Zukunft des Routiniers aus? Ein Job im Biathlon-Zirkus reizt Doll nicht, wie er in einer Medienrunde zugab: „Ich werde nicht professionell in den Trainerberuf wechseln. Da zieht es mich nicht hin, da habe ich keine Lust zu. Ich kann mir vorstellen, das eine oder andere ehrenamtlich zu machen, vielleicht mal Kindertrainings zu leiten, aber hauptberuflich werde ich nichts machen.“
Ebenfalls keine Option ist eine Beschäftigung als TV-Experte bei Biathlon-Weltcups, denn dafür müsste er den ganzen Winter über reisen. „Ich will nicht wieder die ganze Zeit unterwegs sein“, so Doll.
Der 33-Jährige sieht seine Zukunft abseits des Biathlons. Nach dem Karrierrende will er ein Studium über nachhaltige Energiesysteme in Offenburg anfangen. Ihm ist es wichtig, seinen „bislang als Sportler nicht so guten CO2-Abdruck zu verbessern. Ich will was machen mit Impact. Ich will im Bereich der Nachhaltigkeit und Energiegewinnung was machen. Das ist ein Traum und Wunsch von mir.“
Vor dem letzten Weltcup seiner Karriere versprüht Benedikt Doll keinerlei Wehmut. „Ich trauere nicht dem Sport hinterher und frage mich, warum ich nicht länger mache. Ich könnte ja weitermachen, wenn meine Motivation noch da wäre.“ Vielmehr freut sich der Ex-Weltmeister auf das Leben nach der aktiven Zeit als Biathlet.