„In der Union muss wieder gelten: Haltung statt Spaltung“
Die Welt
In Bielefeld übergibt Armin Laschet den Staffelstab an seinen Nachfolger, den Verkehrsminister Hendrik Wüst. Dieser sieht NRW als „soziales Gewissen“ der Republik - und will Wähler nicht von der AfD, sondern von der SPD zurückgewinnen.
Armin Laschet beschwört den „Geist der Gemeinsamkeit“ in der Stadthalle Bielefeld. Ein ums andere Mal lobt der Bundesparteichef die Einheit der nordrhein-westfälischen CDU. „Bewahrt euch diese Geschlossenheit“, sagt er am Samstag zu mehr als 650 Delegierten auf dem Landesparteitag. Die Atmosphäre sei „hier bei uns in Nordrhein-Westfalen so anders, als man das anderswo erlebt“. Dieses „Anderswo“ definiert Laschet nicht näher, doch alle im Saal wissen genau, wer damit gemeint ist: die zerstrittene Union auf Bundesebene.
Laschet hält seine Abschiedsrede als Chef der NRW-CDU, die er seit 2012 geführt hat. Zum Nachfolger wählen die Delegierten mit 98,32 Prozent den 46-jährigen Verkehrsminister Hendrik Wüst. Kurz hatte es bei dem Wechsel gerumpelt: Konkurrenten von Wüst hatten sich zuvor öffentlich in Stellung gebracht. Nach einer eiligen Verständigung stehen alle wieder zusammen. Dieser gelungene Konsens in NRW soll als Modell für den Erneuerungsprozess in der CDU im Bund dienen. Laschet will die Klärung moderieren und setzt auf eine einvernehmliche Lösung der Führungsfrage.