„Ich würde freiwillig nicht Zuschauer:innen sagen“
Die Welt
Tom Bartels kommentiert seit vielen Jahren in der ARD große Sportereignisse. Sprache ist sein Handwerk. Und die verändert sich. Ein reflektiertes Gespräch über Empörungskultur, das Gendern und die Dienstleistung am Publikum.
Tom Bartels, dessen Karriere Mitte der 1990er-Jahre begann, kommentiert in der ARD großer Sportereignisse. Unvergessen sind seine historischen Worte vom WM-Finale 2014 in Brasilien, als Bartels beim Siegtor von Mario Götze ins Mikrofon schrie: „Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götzeeeeeeee!“ Im Anschluss gab es viel Lob für den 57-Jährigen, der aber auch schon viel Kritik einstecken musste. Ein falsches Wort vor einem Millionenpublikum reicht da schon.
WELT: Herr Bartels, der Ex-Nationalspieler und heutige TV-Experte Sandro Wagner hat gerade die Debatte über „Cancle Culture“ befeuert. Er sagte: „Ich nehme es so wahr, dass sehr viele Leute mittlerweile den Kopf schütteln und sich fragen: Darf man denn gar nichts mehr sagen?“ Wie empfinden Sie es denn?