„Für mich ist Gendersprache reaktionär“
Die Welt
Nach ihrem jüngsten Auftritt bei „Lanz“ wurde sie als Rassistin und „alte weiße Frau“ beschimpft. Doch Elke Heidenreich bleibt gelassen. Und sie legt in Sachen Gendern, Quote und Feminismus nach. Ein Gespräch in aufgeregten Zeiten.
WELT: Sie sstanden vor Kurzem in der Kritik, nachdem Sie in der Sendung „Lanz“ sinngemäß gesagt haben, es sei doch nicht schlimm, jemanden zu fragen, wo er herkommt, wenn er nicht aussieht, als käme er seit Generationen aus Deutschland. Sie seien eine Rassistin, eine „alte weiße Frau“, die ein „Feuerwerk an Stereotypen“ abliefere, eine Art deutsche „Karen“, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt habe. Was war da los, wie erklären Sie sich das?
Elke Heidenreich: Das entsetzt mich natürlich, trifft mich aber nicht wirklich, denn ich weiß selbst am besten, dass ich keine Rassistin bin, und wer meine Arbeit kennt, weiß es auch. Ich habe die Sprecherin der jungen Grünen, von der in der Sendung ein Zuspieler kam – ich kannte sie vorher nicht – als sprachlos kritisiert, weil sie keinen vernünftigen Satz zustande kriegte. Deutsch ist ihre Muttersprache, aber sie hat einen Migrationshintergrund – du liebe Güte, ich hätte das auch gesagt, wenn sie keinen hätte und blonde Locken...