„Ella Schön – Familienbande“: ZDF-Herzkino mit Annette Frier
Frankfurter Rundschau
Die achte Episode der ZDF-Reihe mit Annette Frier erzählt von emotionaler Abhängigkeit und könnte vom Fußball im „Ersten“ profitieren.
Frankfurt – Es ist natürlich Zufall, dass die achte „Ella Schön“-Episode nicht gegen einen Sonntagskrimi, sondern gegen ein Fußballspiel läuft, denn als sie gedreht worden ist, konnte das ZDF nicht mit einem möglichen Zuschauerzuwachs rechnen; aber so schauen womöglich einige „Tatort“-Fans mal ins „Zweite“ rein.
Das „Herzkino“ hat zwar zumindest beim anspruchsvollen Publikum keinen sonderlich guten Ruf, doch Hauptdarstellerin von „Ella Schön“ ist immerhin Annette Frier. Da trifft es sich gut, dass sich die Titelfigur zu Beginn des Films gleich mal vorstellt: Die Frau ist eine hochbegabte Juristin, hat aber das Asperger-Syndrom; mangelnde Sozialkompetenz sowie die Unfähigkeit, Kompromisse zu schließen, haben ihr regelmäßig einen Strich durch alle Karrierehoffnungen gemacht.
Vor einiger Zeit hat das Schicksal sie von Frankfurt nach Fischland verschlagen: Nach dem Tod ihres Mannes stellte sich raus, dass der Gatte im dortigen Zweitheim auch ein zweites Leben führte. Weil Zweitfrau Christina (Julia Richter) samt ihren Kindern ein Wohnrecht auf Lebenszeit hat, die beiden Frauen nach allerlei Anfangsproblemen überraschend gut miteinander auskommen und gerade die kleine Klara (Zora Müller) die seltsame Ella als Zweitmutter adoptiert, bleibt sie schließlich an der Ostsee, zumal sie beim väterlichen Anwalt Kollkamp (Rainer Reiners) ein Referendariat absolvieren kann; außerdem hat sie sich in den griechischstämmigen Elektriker Jannis (Joseph Heynert) verliebt.