„Der Garten steckt voller Überraschungen"
Frankfurter Rundschau
Die Ausstellung „Frankfurts grünes Herz – 150 Jahre Palmengarten“ startet am diesen Donnerstag: Es ist eine Zeitreise zu Kaisern, Freddie Mercury und Dandys auf Hochrädern.
Reiche junge Herren fahren posermäßig mit ihren Hochrädern durch die Parkanlagen des Frankfurter Palmengartens. „Das Hochradfahren war damals kein Breitensport, sondern das haben sich nur die Dandys geleistet“, erzählt Kirsten Grote-Bär. „Der Palmengarten war von 1890 bis 1910 ein Sportlerparadies.“ Sogar Hochrad- und Dreiradrennen sowie eigene „Olympische Spiele“ werden hier ausgetragen. Die Besucher:innen vergnügen sich um 1895 gerne mit Aktivitäten wie Schubkarren- oder Eselrennen. Ansonsten wird Rugby, Fußball und Kricket gespielt, oder man verabredet sich zum Eislaufen. Die Sportart, die am längsten bleibt, ist Tennis. Bis 1989 fliegen die kleinen Bälle noch durch den Garten.
Grote-Bär ist die Projektleiterin der Ausstellung „Frankfurts grünes Herz – 150 Jahre Palmengarten“, die von diesem Donnerstag an in der Galerie des Palmenhauses zu sehen ist. Grote-Bär steht einen Tag zuvor unweit eines original „Opelit“-Hochrads von circa 1890, eines der vielen besonderen Exponate in der Jubiläumsausstellung des Palmengartens. Sechs Themenschwerpunkte gibt es: Gartenkunst, botanische und gärtnerische Sammlungen im Wandel der Zeit, Glanz und Gastlichkeit, Musik im Palmengarten, Sport und Spiele sowie Bildung und Engagement.
„Dieser Garten steckt voller Überraschungen“, sagt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. Sie betont: „Noch nie gab es so eine ausführliche historische Dokumentation. Die Ausstellung schafft man nicht bei einem Besuch, sondern man muss mehrmals kommen.“ Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) sagt: „Diese Ausstellung ist sensationell.“